Stiftung Warentest: Große Mängel in den Sozialen Netzwerken?
Ein schöner Test - ein gefundenes Fressen für alle Kritiker und solche die es noch werden wollen, oder?
Der Test wird jetzt natürlich von vielen Kritikern wieder als Beleg genommen, doch wirklich unerwartet ist das Ergebnis nicht. Problem für diejenigen, die da behaupten es gäbe nichts anderes mehr als Facebook und Twitter.
Letztendlich kann ich mich nur wiederholen: der Mix ist entscheidend und jeder ist nach wie vor für sich selbst verantwortlich. Social Media hat mit Leidenschaft zu tun - aber auch mit dem nötigen Maß an Sensibilität und natürlichem Menschenverstand. Nur weil ich mich heute jederzeit und überall öffentlich vernetzen kann und mit anderen kommunizieren, heißt das noch lange nicht, dass ich das machen muss. Und mal ehrlich: auch im einfachsten EMail-Verkehr kann ich mir datenschutzrechtlich so viele Dinge "erlauben" - da kräht kein Hahn danach. Warum? Es ist grad nicht aktuell...
Die heutige Mediengesellschaft brennt darauf wochenlang nichts anderes als "Eisbär Flocke" zu hören, sich in Panik getrieben gegen Schweinegrippe impfen zu lassen und 3 Tage später ist das Thema nahezu komplett vom Tisch, weil andere "wichtige" Dinge an der Reihe sind ausgelutscht, totgeredet und abgestempelt zu werden. Ich möchte hier keine Verurteilung vornehmen, bitte nicht falsch verstehen. Das einzige um was es mir geht ist, einmal mehr selber das Hirn ein zu schalten und für sich selbst zu entscheiden, ob, wann, wo, wieviel Social Networking ich möchte.
Im zweiten Absatz unten steht ja schon ganz klar, dass es eine automatische Abwertung gab, für die Netzwerke, die keinen Hacker-Angriff zuließen. Die Ergebnisse sind somit schon nicht mehr auf einer objektiv gleichen Ebene. Von daher finde ich den Vergleich nicht ganz gelungen. auch ist er sehr schwierig, denn es kommt immer drauf an, welcher Interessensgemeinschaft ist zugehöre. So werde ich mich sicher nicht bei SchülerVZ anmelden, weil das sicherer sein soll als Facebook.
Zum Facebook-Ergebnis an sich: vor kurzem habe ich ja schonmal über die Privatsphäreeinstellungen gebloggt - von daher gehe ich da nicht weiter drauf ein. Der Umgang mit Nutzerdaten etc. ist nichts neues und eigentlich weit verbreitet klar. Nur kommt das als Gegenargument meist genau von denjenigen, die eh überall alles über sich preisgeben.
Bei Schulungen und Workshops und Diskussionen bin ich nicht der, der die sozialen Netzwerke nur hochjubelnd präsentiert - auch die damit verbundenen Risiken sind durchaus ein wichtiger Bestandteil. Vielmehr geht es um das Aufzeigen der Chancen und Möglichkeiten, die ich im Social Web habe. Und: mit der nötigen Sensibilität und ein wenig Verstand ist das Risiko schon wieder um ein vielfaches kleiner...
Der Stiftung Warentest Ratschlag am Ende des Artikels ist natürlich Quatsch. Mit einem Pseudonym anmelden fördert nicht den Verstand - ich behaupte sogar das Gegenteil! Wenn der ein oder andere mit einem Pseudonym angemeldet ist, geht er noch unsensibler mit seinen, aber auch mit fremden Daten um. Von daher wäre der Rat sich zum Beispiel den Social Media Code of Ethics bei allen Handlungen vor Augen zu halten um einiges wertvoller.
Hier die Testergebnisse - gefunden bei bild.de:
- StudiVZ: „Einige Mängel. Schwachstellen bei der Datensicherheit, Vorbildlich bei Nutzerrechten. Beim Datenschutz eines der besseren Netzwerke."
- Facebook: „Erhebliche Mängel. Schwachstellen in allen getesteten Bereichen. Besonders problematisch beim Umgang mit Nutzerdaten, den Nutzerrechten und in den AGB. Die Sicherheitsprüfung hat Facebook verweigert."
Stiftung Warentest rät: Nutzer sollten so wenig private Daten wie möglich angeben, ein Pseudonym wählen und ihr Profil nur Freunde sehen lassen.
Über den Autor
ist geschäftsführender Gesellschafter der netzvitamine GmbH. Seine Beratungs-Schwerpunkte sind die erfolgsorientierte Konzeption digitaler Prozesse und Projekte, die Optimierung im eCommerce sowie das Online Reputation Management.

Ähnliche Artikel

#Infografik: Der deutsche Online-Reisemarkt im März 2014
von: Stefan Möhler

#Ein paar Gedanken zu Zuckerberg's "Privatsphäre…
von: Benjamin Buhl